Kommentar

Große Wende oder Taktik?  CDU-Mindestlohn

Gustav Radbruch war deutscher Rechtsphilosoph und Justizminister in der Weimarer Republik. Er stellte einmal folgende These auf: In der deutschen Politik geschieht das Vernünftige nicht, weil es vernünftig ist, sondern erst, wenn gar nichts anderes mehr übrigbleibt als das Vernünftige zu tun.

An diesen Spruch fühlt man sich erinnert wenn man die Politik der CDU in den letzten Jahren verfolgt. Jahrelang hat die CDU die staatliche Förderung von Kinderkrippen, die Ganztagsschulen, den Ausstieg aus der Atomwirtschaft und die Abschaffung der Wehrpflicht, als Teufelszeug linker Ideologen verteufelt. Nun ist das alles Realität. Und es geht weiter. Nun soll der Mindestlohn eingeführt werden. Eine weitere „linke Teufelei“ soll nun den Stempel der CDU erhalten.

Das hätte man leichter haben können, wenn man schon vor Jahren auf DIE LINKE gehört hätte. Aber wollen wir christlich sein und feststellen: so wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. (Lukas 15,7) Oder etwas profaner ausgedrückt, jeder hat das Recht dazuzulernen.

Aber ist es wirklich ein Akt der Buße? Oder soll es nur die Vorbereitung auf eine große Koalition sein? Da mit der FDP kein Blumenstrauß mehr zu gewinnen ist, erscheint diese Wende für eine Große Koalition zu sprechen. Um im Terminus der Bibel zu bleiben, kann man nur sagen: Gott möge uns davor schützen!
Oder ist es wiedereinmal eine große Täuschung der Bürger und Bürgerinnen?

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Werner Hillenbrand