Bericht vom Neujahrsempfang am 21. Januar

17_0121_Neujahrsempfang_1450
Von links nach Rechts: Sebastian Lucke, Peter Schimke, Wolfgang Kessler & Walter Kubach

Der Kreisverband Ludwigsburg der Partei Die Linke lud am Samstag der vergangenen Woche zu seinem traditionellen Neujahrsempfang ein, der diesmal im Kulturzentrum „DAS K“ in Kornwestheim stattfand. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Sprecher des Kreisverbands, Sebastian Lucke die zahlreichen Gäste. Im Wahljahr 2017 fühle sich Die Linke fit für die anstehenden Wahlkämpfe, meinte Lucke. Vor allem im Blick auf die Bundestagswahl am 24. September. Anschließend richteten die beiden Bundestagskandidaten der Linken im Kreis Ludwigsburg jeweils ein Grußwort an die Besucherinnen und Besucher des Neujahrsempfangs.

Peter Schimke, Kreisrat und Linken-Direktkandidat im Wahlkreis Ludwigsburg (265), zählte zunächst zwei kommunalpolitische Themen auf, die die Linken im Kreis voriges Jahr beschäftigt hatten – darunter die Einführung eines Sozialtickets und der Erhalt der kreiseigenen Krankenhäuser in der Fläche. Zudem hätten sich die Linken gegen eine Annahme von frei gemessenem Abrissmaterial aus Atomkraftwerken auf den Deponien in Schwieberdingen und Horrheim gewandt, berichtete Schimke. Im Bundestagswahlkampf 17_0121_Neujahrsempfang_1453
17_0121_Neujahrsempfang_1459will sich Schimke „für die Beendigung von Terror und Krieg“ stark machen. „Wir benötigen nicht eine Aufrüstung der Bundeswehr, sondern Entwicklungsprojekte in instabilen Ländern, um diese zu stabilisieren“, erklärte Schimke. Es müsse indes „auch der soziale Friede im Land stabilisiert“ werden, meinte Schimke und verwies darauf, dass sich „die Schere zwischen arm und reich“ immer weiter auseinander bewege.

Schimkes Fraktionskollege im Kreistag, Walter Kubach kandidiert für die Partei Die Linke im Wahlkreis Neckar17_0121_Neujahrsempfang_1464Zaber (266). Kubachs Losung für die Bundestagswahl lautete: „Mehr Solidarität für alle Menschen“. Die neoliberale Politik bewirke das Gegenteil von Solidarität. „Der Einfluss des Geldes auf die Politik“ werde „immer größer und problematischer“. Überleben könne im gegenwärtigen Kapitalismus nur wer „besser, schneller und leistungsfähiger“ sei, so Kubach. Der Reichtum konzentriere sich zunehmend auf immer weniger Geldbesitzer. Diese Entwicklung sei indes nich „vom Himmel gefallen“, sondern „von Menschen gemacht“, bekräftigte Kubach und forderte zum Widerstand gegen die neoliberale Politik auf.

17_0121_Neujahrsempfang_1465Der diesjährige Gastredner beim Neujahrsempfang der Linken war Wolfgang Kessler, Chefredakteur der Zeitschrift „Publik-Forum“. Kessler prangerte in seinem Vortrag die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich durch das herrschende Finanzsystem an. Kessler forderte im Rahmen einer breiten „Offensive für soziale Gerechtigkeit“ die „Kontrolle der Finanzmärkte“, „Soziale Sicherheit für alle“, „mehr Verteilungsgerechtigkeit“ und die „persönliche Hinwendung zu Armen und Kindern“. In Deutschland verfügten mittlerweile zehn Prozent der Bevölkerung über mehr als Zweidrittel des Vermögens, stellte Kessler 17_0121_Neujahrsempfang_1482fest. Diese Entwicklung schwäche aber letztlich auch die Wirtschaft. Nach dem Vortrag gab es noch genügend Zeit für lockere Gespräche – für die musikalische Umrahmung sorgte das Trio Bluesette.