Aktivspielplätze Ludwigsburg

Wird der Aktivspielplatz in Eglosheim platt gemacht?

Sparen um jeden Preis scheint bei der Verwaltung der Stadt Ludwigsburg und vielen, leider zu vielen, Gemeinderäten angesagt. So sollen die Vereine durch das sogenannte Matching-System Geld eintreiben, um die Stadtkasse zu entlasten. Dabei wird keine Rücksicht darauf genommen welche Aufgaben die Vereine wahrnehmen. Damit wird Gleichbehandlung zu Unrecht. Aktivspielplätze sind durch ihre soziale und gesellschaftspolitische Aufgabe sehr wichtige Einrichtungen. Hier wird präventive Arbeit geleistet, um besonders in sozialen Brennpunkten – wie in Eglosheim -, die Folgekosten für die Gesellschaft zu verhindern.

Das scheint aber bei der Spitze der Ludwigsburger Verwaltung noch nicht angekommen zu sein. Wenn man die Aussagen von Herrn Oberbürgermeister Spec Ludwigsburg und dem ersten Bürgermeister Herr Seigfried zu den Aktivspielplätzen hört, hat man den Eindruck, sie haben die Realität und die soziale Verantwortung nicht verstanden. Herr Spec meinte, die Aktivspielplätze seien nicht mehr zeitgemäß. Herr Seigfried stellte fest, dass die Stadt nicht für den Erhalt der Vereine zuständig sei. Herr Spec scheint noch nicht erkannt zu haben, dass die zunehmende Gewaltbereitschaft, Alkoholkonsum von Jugendlichen, förmlich nach Einrichtungen schreit, die Jugendliche von der Strasse holen und versuchen, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dabei geht es nicht darum, die Vereine zu erhalten, sondern das Angebot sicherzustellen. Die Vereine der Aktivspielplätze und ihre ehrenamtlichen Mitglieder leisten einen Beitrag für die Gesellschaft, der eigentlich von den Kommunen geleistet werden müsste. Und hier soll nun gespart werden.

Karr-Aktivspielplatz-2

Es entsteht der Eindruck, gestützt auf die Aussage von OBM Spec, Aktivspielplätze seien nicht mehr zeitgemäß, dass es nicht darum geht die Zuschüsse etwas zu reduzieren, sondern darum bestimmte Aktivspielplätze wie den Bauspielplatz in Eglosheim, platt zu machen. Deshalb benützt man Argumente, wie das mangelnde Engagement der Eltern, die geringe finanzielle Beteiligung aus dem entsprechenden Bereich, wohlwissend, dass genau dort die gesellschaftlich, kommunale Fürsorge ansetzen muss. Es ist schon sehr inhuman, in einem Bereich der Armut, ungenügender gesellschaftlicher Emanzipation, diesen Tatbestand als Argument gegen diese Menschen zu benützen. Genau dort sind die Probleme mit Jugendlichen am größten. Statt zu kritisieren wäre Hilfe angesagt, oder ist es nur ein Verschiebebahnhof? Es geht nicht darum Folgekosten zu verhindern, sondern auf andere kommunale Bereiche zu übertragen? Wenn die präventive Arbeit vernachlässigt wird, wird es evtl. in der Folge darum gehen, mehr Gefängnisse für Jugendliche zu bauen. Aber dafür wäre  ja dann das Land zuständig.